Hochwertig, schmackhaft und sicher: Fleisch vom heimischen Wild
Schon seit vielen Jahren hat sich Fleisch vom heimischen Wild einen hervorragenden Ruf als natürliches, regionales und sicheres Lebensmittel erworben. Die Verbraucher können sich darauf verlassen, dass bei der Verarbeitung von Wildbret, wie die Jäger das Wildfleisch nennen, von allen Beteiligten mit allerhöchster Sorgfalt gearbeitet wird. So ist sichergestellt, dass vom Erlegen des Wildes, über die Bergung und Verarbeitung bis zum Verkauf durch anerkannte Zerlegungsbetriebe nichts von der hohen Qualität dieses Lebensmittels verloren geht.
In den vergangenen Jahren war immer wieder auch die mögliche Belastung von Wildfleisch durch Folgen des radioaktiven Fallouts der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl (1986) Gegenstand von z.T. hitzigen Diskussionen in der Öffentlichkeit. Im Mittelpunkt der Befürchtungen stand dabei die Belastung von Wildbret, aber auch z.B. von Pilzen mit Cäsium-137 (Cs137). Dieses Element spielt auch deshalb heute noch eine Rolle, weil es mit 30 Jahren eine sehr lange Halbwertszeit verfügt. Andere radioaktive Elemente, die ebenfalls mit dem Fallout von Tschernobyl durch die Atmosphäre bis zu uns verfrachtet wurden, spielen aufgrund sehr viel kürzerer Halbwertszeiten bereits heute bei der Radioaktivität in Lebensmitteln praktisch keine Rolle mehr. Die speziellen Eigenschaften von Waldböden, die im Gegensatz zu Acker- und Grünland ja nicht bearbeitet werden, führen dazu, dass z.B. Cs137 noch immer in den oberen Bodenschichten vorhanden ist und so durch Pilze und Wurzeln aufgenommen wird. Vor allem Wildschweine können auf diesem Weg der Nahrung wiederum Cs137 im Muskelfleisch anreichern. Andere heimische Wildarten, die als Wildbret angeboten werden, sind wegen anderer Nahrungsgewohnheiten davon nicht betroffen.
Das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) führt zusammen mit dem Bayerischen Landesamt für Umwelt (LfU) regelmäßige Untersuchungen an verschiedenen Lebensmitteln durch. Da auch Jäger Wildfleisch „in Verkehr bringen“, wie es rechtlich korrekt heißt, besteht auch hier die Verpflichtung, durch Messungen sicherzustellen, dass das abgegebene Fleisch nicht strahlenbelastet ist: als Grenzwert sind 600 Bq/kg festgelegt. Dieser Grenzwert ist so bestimmt, dass selbst der Verzehr von Fleisch, das in dieser Höhe belastet wäre, nur einen unwesentlichen und damit gesundheitlich völlig unbedenklichen Beitrag zu der Strahlung liefert, der jeder Mensch schon durch die natürliche Umwelt ausgesetzt ist.
Der Jagdschutz- und Jägerverein Eichstätt betreibt bereits seit vielen Jahren zwei sog. Qualifizierte Messstationen in Wachenzell und Dollnstein – seit Ende April ist noch eine weitere Station in Adelschlag hinzugekommen. Jeder Jäger im Vereinsgebiet hat damit einfachen Zugang zu einer Messstelle in seiner Region. Die Qualifizierten Messstationen werden jährlich vom Landesamt für Umwelt überprüft und sind Teil eines landesweiten Messnetzes, das der Bayerische Jagdverband (BJV) mit organisiert. Der Jagdschutz- und Jägerverein Eichstätt finanziert die Messstationen für seine Mitglieder und sorgt damit für sicheren Genuss von Wildfleisch aus der Region.
Dieser Beitrag wurde dankenswerterweise auch vom Eichstätter Kurier in der Ausgabe vom 22.05.2019 redaktionell bearbeitet und veröffentlicht: https://www.donaukurier.de/lokales/eichstaett/Hochwertig-schmackhaft-und-sicher;art575,4191578